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Donnerstag, 28. Oktober 2010

[Rezension] Flavia de Luce – Mord ist kein Kinderspiel von Alan Bradley




Im Leben der 11-jährigen Flavia de Luce kehrt auch nach ihrem ersten aufgeklärten Fall keine Ruhe ein. Sie verbringt tagträumend einen schönen Nachmittag auf dem Friedhof, als sie plötzlich ein Schluchzen vernimmt. Sie schaut nach und sieht eine junge rothaarige Frau auf einem Grabstein liegend und weinend. Flavia geht zu der Frau, namens Nialla, um ihr zu helfen. Sie erzählt Flavia, dass sie die Gehilfin des berühmten Puppenspielers Rupert Porsons sei und beide mit ihrem Wagen in der Nähe liegen geblieben wären und der Puppenspieler sei auf dem Weg, um Hilfe zu holen. Da kommt auch schon der Vikar Denwyn Richardson zu der kleinen Gruppe und bietet ebenfalls seine Hilfe an.

Nialla erzählt stockend, dass es am nötigen Geld für eine Reparatur fehle und daher auch ein langer Aufenthalt nicht möglich sei. Der Vikar kommt auf die Idee, dass Rupert Porson mit seiner Puppenbühne im Gemeindehaus Vorstellungen geben könnte, um das nötige Geld zusammenzubekommen. Der hinzugekommene Puppenspieler ist mit dieser Idee einverstanden und so hilft Flavia dann, den Wagen bis zum Gemeindehaus zu bringen und diesen auszuladen.

Nicht nur Flavia ist aufgeregt, auch der ganzen Gemeinde bietet die nahende Vorstellung des berühmten Puppenspielers eine willkommene Abwechslung.

Als es dann während einer Vorstellung von "Jack und die Bohnenranke" zu einem Todesfall kommt, ist Flavia sofort wieder in ihrem Element und macht sich mit ihrer einzigartigen Art an die Ermittlung in diesem Fall. Während ihrer Ermittlungen stößt sie auf einen schon länger zurückliegenden Todesfall und seltsame Zusammenhänge der beiden Fälle. Zur Hilfe kommt ihr dabei auch wieder ihre Liebe zur Chemie und zu verschiedenen Giften.

Wird Flavia auch dieses Mal für Licht im Dunklen sorgen?


Kritik

Mit Mord ist kein Kinderspiel hat Alan Bradley den zweiten originellen Teil um die junge Flavia de Luce geschrieben.

Mit seinem britischen Humor und einem leicht zu lesenden Schreibstil überzeugt der Autor. Detailreich beschreibt der Alan Bradley die Umgebung, sodass es dem Leser schnell gelingt, sich in dem britischen Ort in der Nachkriegszeit wiederzufinden. Mit außergewöhnlichem Charme beschreibt der Autor das Leben und die Menschen dort und trotz jeder Menge bizarrer Elemente, wirkt die Geschichte real. Seinem Plot bleibt er treu und dieser zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Roman.

Er baut von der ersten Seite an einen Spannungsbogen auf, der den Leser an das Geschehen fesselt und erst mit der letzten Seite wieder loslässt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Flavias, dadurch hat der Leser immer nur die gleichen Hinweise, die auch Flavia zur Verfügung stehen und kann mit der jungen und intelligenten Detektivin miträtseln.

Die Protagonisten sind allesamt in ihrer verschrobenen Art lebensnah konzipiert. Flavia ist eine ungewöhnliche und teilweise skurrile Heldin, mit einem großen Hang zu Chemie und ganz besonders gerne forscht sie mit Giften. Dieses Hobby hilft ihr bei ihren Ermittlungen. Dabei schafft der Autor es aber, sie authentisch zu gestalten, sodass dem Leser durchaus klar ist, dass diese sympathische Heldin 11 Jahre jung ist. Auch die weiteren Darsteller auf Flavias Bühne sind authentisch dargestellt, besonders auch Flavias Schwestern, die es der jungen Heldin gerne schwer machen. Egal welcher, die Charaktere bleiben dem Leser im Gedächtnis.

Das Cover ist zur Geschichte passend düster gehalten. Die junge Heldin Flavia ist schwarz gekleidet zu sehen, in der Hand eine skelettierte Marionette. Eingerahmt ist Flavia de Luce von einer Puppenbühne. Zurzeit ist dieser Roman nur als Hardcover erhältlich. Im Innenteil ist eine Karte von Bishops Lacey und Umgebung gezeichnet.


Fazit

Mit Flavia de Luce hat der Autor Alan Bradley eine außergewöhnliche Heldin geschaffen, die schnell Kultstatus erreichen dürfte. Mit altmodischem Charme, einer guten Portion trockenem, britischem Humor und liebenswerten Protagonisten, ist dieser Roman eine Bereicherung nicht nur für Krimileser. Ich hoffe von Flavia de Luce noch viel zu lesen.


Autor

Alan Bradley wurde 1938 geboren und wuchs in Cobourg in der kanadischen Provinz Ontario auf. Er war Direktor für Fernsehtechnik am Zentrum für Neue Medien der Universität von Saskatchewan in Saskatoon, bevor er sich 1994 aus dem aktiven Berufsleben zurückzog, um sich nur noch dem Schreiben zu widmen. "Mord im Gurkenbeet" war sein erster Roman und der bereits viel umjubelte Auftakt zur Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de Luce, die er nun mit "Mord ist kein Kinderspiel" fortführt. Alan Bradley lebt zusammen mit seiner Frau auf Malta.


Flavia de Luce:

01 "Mord im Gurkenbeet"
02 "Mord ist kein Kinderspiel"



Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Originaltitel: The Weed that strings the Hangman's Bag
ISBN-13: 978-3764530297
www.randomhouse.de/penhaligon
www.flavia-de-luce.de

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