Im Leben der 11-jährigen Flavia de Luce kehrt auch nach
ihrem ersten aufgeklärten Fall keine Ruhe ein. Sie verbringt tagträumend einen
schönen Nachmittag auf dem Friedhof, als sie plötzlich ein Schluchzen vernimmt.
Sie schaut nach und sieht eine junge rothaarige Frau auf einem Grabstein
liegend und weinend. Flavia geht zu der Frau, namens Nialla, um ihr zu helfen.
Sie erzählt Flavia, dass sie die Gehilfin des berühmten Puppenspielers Rupert
Porsons sei und beide mit ihrem Wagen in der Nähe liegen geblieben wären und
der Puppenspieler sei auf dem Weg, um Hilfe zu holen. Da kommt auch schon der
Vikar Denwyn Richardson zu der kleinen Gruppe und bietet ebenfalls seine Hilfe
an.
Nialla erzählt stockend, dass es am nötigen Geld für eine
Reparatur fehle und daher auch ein langer Aufenthalt nicht möglich sei. Der
Vikar kommt auf die Idee, dass Rupert Porson mit seiner Puppenbühne im
Gemeindehaus Vorstellungen geben könnte, um das nötige Geld zusammenzubekommen.
Der hinzugekommene Puppenspieler ist mit dieser Idee einverstanden und so hilft
Flavia dann, den Wagen bis zum Gemeindehaus zu bringen und diesen auszuladen.
Nicht nur Flavia ist aufgeregt, auch der ganzen Gemeinde
bietet die nahende Vorstellung des berühmten Puppenspielers eine willkommene
Abwechslung.
Als es dann während einer Vorstellung von "Jack und die
Bohnenranke" zu einem Todesfall kommt, ist Flavia sofort wieder in ihrem
Element und macht sich mit ihrer einzigartigen Art an die Ermittlung in diesem
Fall. Während ihrer Ermittlungen stößt sie auf einen schon länger
zurückliegenden Todesfall und seltsame Zusammenhänge der beiden Fälle. Zur
Hilfe kommt ihr dabei auch wieder ihre Liebe zur Chemie und zu verschiedenen
Giften.
Wird Flavia auch dieses Mal für Licht im Dunklen sorgen?
Kritik
Mit Mord ist kein Kinderspiel hat Alan Bradley den zweiten
originellen Teil um die junge Flavia de Luce geschrieben.
Mit seinem britischen Humor und einem leicht zu lesenden
Schreibstil überzeugt der Autor. Detailreich beschreibt der Alan Bradley die
Umgebung, sodass es dem Leser schnell gelingt, sich in dem britischen Ort in
der Nachkriegszeit wiederzufinden. Mit außergewöhnlichem Charme beschreibt der
Autor das Leben und die Menschen dort und trotz jeder Menge bizarrer Elemente,
wirkt die Geschichte real. Seinem Plot bleibt er treu und dieser zieht sich wie
ein roter Faden durch den ganzen Roman.
Er baut von der ersten Seite an einen Spannungsbogen auf,
der den Leser an das Geschehen fesselt und erst mit der letzten Seite wieder
loslässt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht Flavias, dadurch hat der
Leser immer nur die gleichen Hinweise, die auch Flavia zur Verfügung stehen und
kann mit der jungen und intelligenten Detektivin miträtseln.
Die Protagonisten sind allesamt in ihrer verschrobenen Art
lebensnah konzipiert. Flavia ist eine ungewöhnliche und teilweise skurrile
Heldin, mit einem großen Hang zu Chemie und ganz besonders gerne forscht sie
mit Giften. Dieses Hobby hilft ihr bei ihren Ermittlungen. Dabei schafft der
Autor es aber, sie authentisch zu gestalten, sodass dem Leser durchaus klar
ist, dass diese sympathische Heldin 11 Jahre jung ist. Auch die weiteren
Darsteller auf Flavias Bühne sind authentisch dargestellt, besonders auch
Flavias Schwestern, die es der jungen Heldin gerne schwer machen. Egal welcher,
die Charaktere bleiben dem Leser im Gedächtnis.
Das Cover ist zur Geschichte passend düster gehalten. Die
junge Heldin Flavia ist schwarz gekleidet zu sehen, in der Hand eine
skelettierte Marionette. Eingerahmt ist Flavia de Luce von einer Puppenbühne.
Zurzeit ist dieser Roman nur als Hardcover erhältlich. Im Innenteil ist eine
Karte von Bishops Lacey und Umgebung gezeichnet.
Fazit
Mit Flavia de Luce hat der Autor Alan Bradley eine
außergewöhnliche Heldin geschaffen, die schnell Kultstatus erreichen dürfte.
Mit altmodischem Charme, einer guten Portion trockenem, britischem Humor und
liebenswerten Protagonisten, ist dieser Roman eine Bereicherung nicht nur für
Krimileser. Ich hoffe von Flavia de Luce noch viel zu lesen.
Autor
Alan Bradley wurde 1938 geboren und wuchs in Cobourg in der
kanadischen Provinz Ontario auf. Er war Direktor für Fernsehtechnik am Zentrum
für Neue Medien der Universität von Saskatchewan in Saskatoon, bevor er sich
1994 aus dem aktiven Berufsleben zurückzog, um sich nur noch dem Schreiben zu
widmen. "Mord im Gurkenbeet" war sein erster Roman und der bereits
viel umjubelte Auftakt zur Serie um die außergewöhnliche Detektivin Flavia de
Luce, die er nun mit "Mord ist kein Kinderspiel" fortführt. Alan
Bradley lebt zusammen mit seiner Frau auf Malta.
Flavia de Luce:
01 "Mord im Gurkenbeet"
02 "Mord ist kein Kinderspiel"
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Originaltitel: The Weed that strings the Hangman's Bag
ISBN-13: 978-3764530297
www.randomhouse.de/penhaligon
www.flavia-de-luce.de
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