Lange Zeit waren sie ein Paar, Viola und Lawrence. Bis Lawrence sein Coming-Out hat und für Viola eine Welt zusammenbricht. Viola ist tief traurig, sehr verletzt und fühlt sich unendlich einsam und zu niemandem gehörig. Da war sie über Jahre die Freundin eines der coolsten Typen und nun steht sie alleine da. Viola hat das Gefühl nicht mehr vollständig zu sein, als ob ein wichtiges Stück ihrer selbst fehlt.
Lediglich ihr Hobby, dass malen, scheint ihr geblieben. Aber auch da macht sich Unzufriedenheit breit, sehen doch die Bilder der anderen so viel besser und einzigartiger aus. Ihre eigenen dagegen empfindet Viola als gewöhnlich und unbedeutend.
In dem tiefen Wunsch wieder „ganz“ zu sein und dazuzugehören beschwört Viola dann versehendlich einen Dschinn. In der Shakespeare-Stunde traut sie ihren Augen kaum, auf dem Tisch neben ihr, sitzt plötzlich ein wunderschöner Junge mit golden schimmernder Haut. Niemand außer ihr scheint diesen zu bemerken und nachdem der fremde sie lange angeschaut hat verschwindet er plötzlich.
Nachdem sich der Junge noch mehrmals zeigt offenbart er sich ihr, reichlich genervt von den Menschen, Frauen/Mädchen insbesondere und bittet sie die drei Wünsche doch möglichst schnell zu äußern.
Doch da ist er bei Viola an die falsche geraten, ihrem Kummer durch Wünsche zu entkommen erscheint ihr mehr wie nur falsch. Wie soll sie dann noch wissen was wahr ist und ihr Leben will sie so nicht gestalten und dem Kummer lieber durch eigene Kraft entkommen.
Dschinn ist darüber nicht sehr glücklich, in dieser Welt altert er und will daher so schnell wie nur irgend möglich zurück in seine Heimat Caliban. Viola wird ihn dann vergessen und er kann sein gewohntes Leben weiter führen.
Gezwungen nun Zeit mit Viola zu verbringen bricht Dschinn alle Gesetze der Ältesten und langsam entsteht eine tiefe Freundschaft und die Grenzen zwischen Dschinn und Herrin lösen sich zunehmend auf und zarte Bande der Freundschaft und Liebe binden Dschinn mehr und mehr an Viola.
Dies ruft einen Ifrit, einen Gesetzeshüter der Dschinn, auf den Plan der Dschinn erinnert was seine Aufgabe ist. Dschinn der sich von Viola noch nicht trennen mag, kann den Ifrit beschwichtigen und schindet noch mehr Zeit bevor Viola gezwungen wird Wünsche zu äußern.
Kritik
Mit "Drei Wünsche hast du frei" hat die junge Autorin Jackson Pearce ihren geschmackvoll romantischen Debütroman geschrieben. Dieser besticht durch eine wunderschön zarte Liebesgeschichte die sich den jugendlichen Protagonisten authentisch anpasst.
Die Autorin bedient sich einem jugendlichen Schreibstiel, der nichts an Lebendigkeit vermissen lässt. Auch die Art sich in Metaphern auszudrücken wirkt vorwiegend sehr romantisch und lässt wunderbare Bilder im Kopf des Lesers entstehen. Auch die Umgebung beschreibt die Autorin sehr detailreich. Flüssig zu lesen macht der Roman so schon jede Menge Spaß und eignet sich hervorragend für einen verregneten Sonntagnachmittag. Lediglich das bei der Übersetzung gelassene „Yeah“ passt nicht in den sonstigen Stiel und nervt nach einer Zeit.
Mit ihrer fein konzipierten Liebesgeschichte fesselt Jackson Pearce den Leser förmlich an das geschehen und die Atmosphäre tut ihr übrigens dazu. Zeitweise liest sich der Roman zwar etwas langatmig aber dies nie lange und die Geschichte entwickelt sich interessant weiter. Auch die Idee der Autorin wie sie Dschinn und seine magische Welt darstellt ist außergewöhnlich und hebt sich so der breiten Masse deutlich ab.
Besonders gut bringt die Autorin auch die wahren Werte rüber die nicht durch Geld, Beliebtheit und eine künstlich erzeugte Liebe ersetzt werden können sondern selber erarbeitet erden müssen.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Viola und Dschinn was dazu beiträgt dass der Leser beide Charaktere kennenlernt und ihre Entscheidungen nachvollziehen und verstehen kann.
Die Protagonisten sind allesamt sympathisch und glaubwürdig entwickelt. Dabei hat die Autorin ihr Hauptaugenmerk auf die Hauptfiguren gelegt die vom Aussehen über eine Fülle von Charaktereigenschaften verfügen. Viola ist erstmal zerrissen dargestellt, hat trotzdem aber hohe Werte die sie nicht durch pures Wünschen erreichen will sondern sich nicht scheut für ihre Wünsche einiges zu tun. Da verzeiht man ihr fast direkt ihren ab und an auftauchenden Egoismus und das Selbstmitleid in dem sich ab und an versinkt. Dschinn, anfangs mehr wie genervt mit Sprüchen ausgestattet die den Leser zum schmunzeln bringen, entwickelt sich durch Viola weiter und merkt bald das nicht alles Gold ist was glänzt. Auch Lawrence ist facettenreich dargestellt.
Lediglich die Nebendarsteller sind sehr blass und lassen detailreichtum vermissen, diese wirken recht blass und oberflächlich neben den anderen Protagonisten.
Die Gestaltung des Covers läd zum Träumen ein, in hellen Blau-Weißtönen gehalten und mit wunderschönen Ranken, die teilweise durch Spotlack in Szene gesetzt werden. Diese Ranken finden sich zu Beginn jedes Kapitels wieder. Auch das Softcover, das an ein gebundenes Buch erinnert und trotzdem die Leichtigkeit eines Taschenbuchs aufweist, ist eine gelungene Idee des Verlages.
Fazit
Mit "Drei Wünsche hast du frei" hat Jackson Pearce einen zauberhaften, zum Träumen einladenden Roman geschrieben. Ein wundervolles Märchen das jung und alt gleichermaßen zu bezaubern weiß.
Ich hoffe von dieser Autorin noch viel zu lesen.
Autorin
Jackson Pearce wurde 1984 in North Carolina geboren. Sie liebt süßen Eistee, Popmusik und die Vormittagsvorstellung im Kino, wenn sie den Saal fast für sich alleine hat. Jackson Pearce lebt mit einer schielenden Katze und einem leicht außerirdisch aussehenden Hund in Atlanta, Bundesstaat Georgia.
Gebundene Ausgabe: 285 Seiten
Verlag: Droemer/Knaur (10. September 2010)
ISBN-13: 978-3426283363
Originaltitel: As You Wish
http://www.jacksonpearce.com/
http://www.pan-verlag.de/startseite
Nadine Warnke
[Rezi] #2/2021 - Bis zum Mond und zurück
vor 2 Jahren
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