Wieder erzählt der kleine Dackel Herkules von den Irrungen und Wirrungen zwischenmenschlicher Beziehungen und verliebt sich selbst unsterblich in die Golden Retriever Hündin Chèrie.
Gerade denkt Herkules, dass nun das Happy End vollkommen ist, sein Frauchen zieht mit ihm zu dem Tierarzt Marc und seiner süßen Tochter Luisa. Nur sein bester Freund, der erfahrene Kater Herr Beck bleibt dem Ganzen gegenüber skeptisch. Nicht nur dass sein Freund Herkules nicht mehr im gleichen Haus wohnt, auch argwöhnt Herr Beck das Happy End könne es gar nicht geben. Schließlich hat er bei seinem alten Herrchen, einem Anwalt, genug mitbekommen.
Erst einmal scheint aber alles bestens und bei einem Spaziergang begegnet dann auch Herkules der großen Liebe, der wunderschönen Golden Retrieverdame Chèrie verdreht Herkules völlig den Kopf. Allerdings scheint diese an einer Beziehung zu dem nur halb so großen Herkules kein Interesse zu haben.
Als sich dann auch noch im trauten Heim Komplikationen bemerkbar machen, hat Herkules wieder alle Pfoten voll zu tun …
Kritik
Wieder hat Frauke Scheunemann einen bezaubernden Roman aus der Sicht des Dackels Herkules geschrieben. Auch in Katzenjammer erzählt Dackel Herkules von den Irrungen und Wirrungen menschlicher Beziehungen und erlebt dabei selber wie es ist unsterblich, verliebt zu sein.
Im gewohnt locker leichter Manie erzählt die Autorin die Geschichte des kleinen Dackels. Der flüssige Erzählstil lässt sich leicht verfolgen und die charmante Erzählung aus der Sicht eines Vierbeiners weiß zu verzaubern. Beim Zuhören erwartet man mit Spannung was sich Herkules und sein Freund Herr Beck als Nächstes ausdenken, um den Zweibeinern wieder auf die Sprünge zu helfen. Aber nicht nur seine zweibeinige Familie benötigt einen Stups in die richtige Richtung, auch der liebeskranke Herkules braucht die Hilfe seines Freundes. So einfach wird es schließlich nicht sein, die viel größere Chèrie auf sich aufmerksam zu machen. Den Spannungsbogen hält Frauke Scheunemann bis zum Schluss aufrecht und der Leser hoffe das sich doch noch alles zum guten wendet, für Carolin sowie auch für Herkules selber.
Auch in Katzenjammer wird die Geschichte aus Herkules Perspektive geschildert, dieses macht das Hörbuch zu etwas ganz besonderem. Schließlich weiß nur der beste Freund des Menschen wie schwer wir es uns gerne selber in Beziehungsdingen machen. Herkules verzweifelt da nicht nur einmal. Wirklich drollig ist auch Herkules verliebt sein umgesetzt, von himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt macht Herkules alle Facetten des Verliebtseins durch.
Mittlerweile kann Herkules mit den verschiedenen menschlichen Begriffen etwas anfangen und so werden die Dialoge die er, wenn auch von seinen Menschen nicht gehört, authentischer.
Die Zeichnung der Protagonisten ist gewohnt liebevoll und ansprechend, nicht nur Herkules muss der Leser einfach lieben, auch Herr Beck, die kleine Luisa, Carolin und Marc sind sehr sympathisch und lebendig gezeichnet. Ein Wiedersehen gibt es auch mit Carolins Freunden Nina und Daniel. Neu in Herkules Welt ist Marcs Ex-Frau Sabine, die ihren Ex-Mann nun zu gerne zurückhätte und so für einige Turbulenzen sorgt.
Vertonung
Heikko Deutschmann liest die Geschichte um Herkules mit einer so vollkommenen Betonung, dass der Hörer ihm sogar das beschriebenen Schwanzwedeln durchaus abnimmt. Souverän und mit einem schmunzeln in der Stimme erzählt Heikko Deutschmann von den Wirren der zwischenmenschlichen Beziehungen.
Herkules hat hier eine Stimme bekommen die, wie gemacht ist für den nun selber verliebten Dackel. Die passende Betonung sorgt zudem auch dafür, dass Szenen die traurig sind, keinesfalls ins lächerliche abdriften.
Fazit
Das Hörbuch „Katzenjammer“ geschrieben von Frauke Scheunemann und gelesen von Heikko Deutschmann, entführt die Hörer wieder tief in die Gedankengänge unserer vierbeinigen Freunde. Genauso kann man sich vorstellen, denken Hund und Katze über ihre innig geliebten Menschen.
Während die Autorin einen humorvollen und bezaubernden Roman geschaffen hat, wurde die Vertonung mit Heikko Deutschmann perfekt umgesetzt. Mit seinem, zu Herkules, passenden Timbre und der angemessenen Betonung macht dieses Hörbuch einfach nur Spaß!
Auch hier kann ich wieder sagen: „Bitte mehr davon“ und auch dieser Wunsch soll nicht allzu lange unerfüllt bleiben. Nächstes Jahr soll es noch mal ein „Wiederhören“ mit Herkules geben aus das ich mich schon jetzt freue.
Autorin
Frauke Scheunemann, geboren 1969 in Düsseldorf, ist promovierte Juristin. Sie absolvierte ein Volontariat beim NDR und arbeitete anschließend als Journalistin und Pressesprecherin. Seit 2002 ist sie freie Autorin und schreibt zusammen mit ihrer Schwester Wiebke Lorenz unter dem Pseudonym »Anne Hertz« sehr erfolgreich Romane.
Frauke Scheunemann ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in einem alten Pfarrhaus in Hamburg.
Sprecher
Heikko Deutschmann, der 1962 in Innsbruck geboren wurde, ist ein gefragter Schauspieler und Sprecher. Er studierte in der ersten Hälfte der 1980er Jahre Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin, wo er von der Schaubühne engagiert wurde. Anschließend wurde das Hamburger Thalia Theater die berufliche Heimat von Heikko Deutschmann. 1995 folgte der Wechsel zum Fernsehen. Durch die Hauptrolle in der Serie der Mond scheint auch für Untermieter wurde Heikko Deutschmann einem größeren Publikum bekannt. Nachdem er im Theater in Stücken von Shakespeare bis Brecht mitspielte, wirkte er als Schauspieler in vielen bekannten Fernsehfilmen und Fernsehreihen mit, etwa in der Verfilmung des Strittmatter-Romans der Laden sowie mehreren Tatort-Folgen, um nur einige zu nennen. Außerdem machte sich Heikko Deutschmann einen Namen als versierter Sprecher von Hörbüchern. In zahlreichen Hörbüchern erklingt die Stimme von Heikko Deutschmann. U. a. vertonte er den Bestseller Limit von Frank Schätzing.
Audio CD,
Verlag: Random House Audio (21. März 2011)
Gekürzte Lesung, 3 Audio-CDs, Laufzeit: ca. 210 Minuten
ISBN-10: 9783837105582
ISBN-13: 978-3837105582
©Nadine Warnke
[Rezi] #2/2021 - Bis zum Mond und zurück
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