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Dienstag, 1. März 2011

[Rezension] Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond von Sarah Blakley-Cartwright, David Leslie Johnson


Es war einmal ...

Die Bewohner des Dorfes Daggorhorn leben in Angst und Schrecken. Seit unzähligen Jahren bedroht ein Werwolf die Bewohner des Dorfes und tötete schon unzählige Menschen. Das Morden endete erst als die Bewohner angefangen haben jeden Monat ein Tier zu opfern.

Eines Vollmonds-Nachts sind die Eltern von Valerie an der Reihe ein Tier zu opfern und geben die geliebte Ziege von Valerie her. Diese wird im Wald angebunden und des Nachts schleicht Valerie sich in den Wald, um ihre Ziege zu retten und blickt dem Wolf in die Augen ...

Zehn Jahre später, Valerie ist mittlerweile 17 Jahre alt, läuten die Glocken des Dorfes viermal, dies kann nur eines bedeuten: Der Wolf hat angegriffen! Schnell ist das tote Opfer gefunden, es ist Valeries Schwester Lucie.

Eine Hetzjagd beginnt ...


Kritik

"Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond" ist nach einer Idee von Johnny Depp entstanden. Während der Dreharbeiten zum gleichnamigen Film schrieb die Autorin Sarah Blakley-Cartwright das Buch zum Film. Die Basis zu "Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond" ist das bekannte Märchen "Rotkäppchen".

Die Autorin bedient sich hier eines einfachen Schreibstils, dem der Leser aber besonders zu Anfang nicht sehr gut folgen kann, da es oft zu überstürzten Perspektivenwechseln kommt. Schnell kommt das Gefühl auf, etwas verpasst zu haben. Im Laufe des Romans wird dies dann aber besser und der Geschichte kann leichter gefolgt werden. Auf detaillierte Beschreibungen wird verzichtet, was aber daran liegen dürfte, dass dieses Buch nach einem Drehbuch geschrieben wurde.

Der Autorin gelingt es, eine mysteriöse, düstere Stimmung zu erschaffen und über das Geschehen aufrechtzuerhalten. Diese passt hervorragend zu der Geschichte um "Rotkäppchen" und die hier gewählte Umsetzung. Auch der Spannungsbogen, den die junge Autorin entwickelt, ist lobend hervorzuheben; dieser steigert sich zum Ende hin dramatisch und endet dann leider in einem wenig überzeugenden Finale, falls man dieses überhaupt so nennen kann. Der Leser wird mit sämtlichen Vermutungen darüber, wer nun wirklich der böse Wolf ist, in der Luft hängen gelassen, da dem Buch das letzte Kapitel fehlt.

Geschrieben wurde die Geschichte aus der Perspektive eines Beobachters, der in der Sichtweise oft und auch unangekündigt wechselt. Dies macht das Verstehen des Romans stellenweise recht schwierig, und das Zurückblättern, um die Szene zu verstehen, bleibt nicht aus.

Die vielen Protagonisten sind mit einigen wenigen Ausnahmen recht blass gezeichnet und wirken daher eher flach. Die Autorin schafft es dabei, dass der Leser bis zum Schluss nie sicher sein kann, wer nun der Wolf ist, und auch nach der letzten Seite bleiben noch einige Verdachtsmomente offen.

Valerie ist hier die Hauptdarstellerin, sie ist beeindruckend gezeichnet und entwickelt sich in der Geschichte glaubwürdig weiter. Ihren Zwiespalt zwischen Peter, dem verloren geglaubten Freund aus Kindertagen und Henry, dem sie versprochen ist, wirkt authentisch und der Leser kann ihm gut folgen.

Peter, der in jungen Jahren mit seinem Vater aus Daggorhorn fliehen musste, ist kaum zu durchschauen, er wirkt sehr geheimnisvoll und düster. Dies passt sehr gut zu dem Charakter und trägt zur Spannung bei.

Henry scheint der Held ohne Fehl und Tadel zu sein. Trotz seiner verschmähten Liebe ist er bereit alles für Valerie zu geben.

Auch die Charaktere des schwachsinnigen Claude und des Inquisitors Vater Solomons sind realistisch und sehr glaubwürdig konzipiert.

Das Cover ist passend zur Geschichte sehr düster gehalten. Lediglich der rote Umhang Valeries, die durch einen dunklen mit Nebelfeldern verschleierten Wald geht, fällt ins Auge.


Fazit

"Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond" von Sarah Blakley-Cartwright und David Leslie Johnson arbeitet das Märchen um Rotkäppchen einmal ganz anders auf. Die Grundidee, die hinter der Geschichte steckt, gefällt mir recht gut. Trotzdem kann ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen, da es recht farblos geschrieben ist und das offene Ende einfach nicht befriedigt.

Vielleicht ändere ich meine Meinung noch, sobald auch das letzte Kapitel veröffentlicht wurde.


Autorin

Sarah Blakley-Cartwright wuchs sowohl in Los Angeles als auch in Mexico auf. Mittlerweile hat es die junge Autorin jedoch nach New York City und in Vancouver verschlagen, dort verfasste sie den Roman "Red Riding Hood" zum gleichnamigen Film, der parallel entstand.

Broschiert: 296 Seiten
Originaltitel: Red Riding Hood
ISBN-13: 978-3570161241
www.randomhouse.de/cbt



Nadine Warnke

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