Es ist einfach nicht Meena Harpers Tag. Morgens geht sie
noch voller Vorfreude zur Arbeit, die Beförderung zur Head-Autorin der
beliebten Fernsehserie "Eternity" ist so gut wie sicher. Auf dem Weg
zum Sender lernt sie im Zug die bildhübsche Yalena kennen. Was daran den Tag
verderben kann: Meena weiß, dass Yalena bis zum Ende der Woche tot sein wird.
Meena hat die Gabe, den Tod anderer Menschen voraussagen zu können. Keine
schöne Gabe, vor allem da ihr kaum jemand glaubt und sie oft als Spinnerin
verspottet wurde. Lediglich ihr Bruder und ihre beste Freundin wissen daher um
die Gabe und vertrauen Meena.
Auch im Büro wird es für Meena nicht besser. Die so sichere
Beförderung zur Head-Autorin platzt, nicht sie, sondern das Party-Girl Shoshona
wird befördert, ausgerechnet die Person, die bisher alle Arbeit durch Meena hat
machen lassen. Eine Nacht mit dem Produzenten sowie verwandtschaftliche
Beziehungen haben Shoshona den Weg geebnet. Doch nicht nur das treibt Meena zur
Verzweiflung, auch verlangt Shoshona, dass künftig Vampire in der Serie
"Eternity" einen festen Platz bekommen sollen. Meena kann nur denken:
"Ausgerechnet Vampire" und versucht den Produzenten von dieser, ihrer
Meinung nach hirnrissigen Idee, abzubringen. Ohne Erfolg, auch der Produzent
ist von Shoshonas Idee angetan.
Am Abend kehrt Meena wütend in ihre Wohnung zurück, im Kopf
allerdings schon die Idee, wie sie den Vampiren in Eternity schnell den Garaus
macht, die Figur des Vampirjägers nimmt schon Gestalt in ihrem Kopf an.
Schlafen kann Meena nur sehr schlecht und so geht sie nachts
noch mit ihrem Hund Jack Bauer eine Runde spazieren. Als sie an einer
verfallenen Kirche vorbeikommen, werden Meena und Jack Bauer plötzlich von
einem riesigen Schwarm Fledermäuse angegriffen. Gerade als Meena sich schützend
über ihren Hund wirft, kommt ein geheimnisvoller und sehr attraktiver Fremder
und beschützt Meena vor den angreifenden Fledermäusen. Der Fremde stellt sich
als Lucien vor und begleitet Mena noch bis zu ihrer Wohnung, danach ist er
verschwunden. Am nächsten Morgen ist Meena nicht sicher, ob sie geträumt hat
oder das ganze Wirklichkeit war.
Tags darauf lernt Meena Lucien dann noch mal kennen, auf
einer Party ihrer Nachbarin Mary Lou und sie beginnt, sich sehr für den
gutaussehenden und charmanten Lucien zu interessieren.
Weiter im Plan den Vampir, der nun in "ihrer"
Serie spielen soll, umkommen zu lassen, ist sie mehr als überrascht, als am
folgenden Tag ein Mann in ihre Wohnung eindringt und behauptet, ein eben
solcher zu sein! Was aber noch schlimmer ist, er behauptet, dass ihr Lucien der
Sohn von Dracula ist. Meena, die die Nase von Vampiren und Co. mehr als voll
hat, glaubt dem Vampirjäger Alaric kein Wort. Vampire gibt es nicht ... oder
doch?
Kritik
Mit "Eternity" hat Meg Cabot ihren ersten Roman im
Genre der Romantic Fantasy geschrieben. Mit ihrem aus mittlerweile 40 Büchern
bekannten humorvollen und leicht zu lesenden Schreibstil zieht die Autorin den
Leser in den Bann. Auch wenn das Genre Romantic Fantasy für die Autorin Neuland
sein dürfe, bewegt sie sich in diesem wie ein alter Hase. Sie hat das Gespür
für das, worauf es ankommt.
Der Roman ist in verschiedene, anfangs recht kurze Kapitel
unterteilt. In diesen lernt man das Leben der unterschiedlichen Charaktere
Meena, Lucien und Alaric kennen und bekommt auch eine Ahnung was diese bewegt
und welches Ziel die Protagonisten verfolgen. Die Ziele der Gegenspieler
bleiben dabei erst einmal unklar, was der Spannung sehr zu Gute kommt.
Sehr geschmackvoll wird auch die Liebesbeziehung von Meena
und Lucien beschrieben, auf allzu intime Sexszenen wird verzichtet und der
Leser gelangt nur bis zur Schwelle des Schlafzimmers. Dieses ist eine sehr
angenehme und nicht weniger erotische Abwechslung zu den üblichen Romanen
dieses Genres.
Die Umgebung und die Orte der Handlung werden plastisch
beschrieben. Auch die jeweiligen Stimmungen passen gut ins Bild und harmonieren
mit den Ereignissen, die gerade stattfinden. Der Leser findet sich so leicht in
die Geschichte ein und nimmt die Geschichte reell wahr.
Die Spannung baut sich in der Handlung in kurzen aber
intensiven Abschnitten konstant weiter auf, sodass die Charaktere sich immer
tiefer dem Ende entgegen entwickeln können. Gegen Ende des Romans wird es dem
Leser immer mehr bewusst, dass das Finale sich gleich in einem Feuerwerk
entlädt.
Die Figurenzeichnung in "Eternity" ist
psychologisch vielfältig. Das zeigt sich vor allem darin, dass die Autorin
ihren Protagonisten mit viel Feingefühl, eine breite Bühne gibt, um sich zu
entwickeln und sich damit für einen Fantasy Roman auch glaubhaft zu
präsentieren.
Meena, eine junge Frau, die Autorin der erfolgreichen
Fernsehserie "Eternity" ist, fühlt sich in der paranormalen Welt
nicht besonders wohl. Als bodenständige Frau ist sie äußerst skeptisch, was
übernatürliche Wesen angeht. Sie selbst allerdings trägt ihr eigenes Geheimnis,
was für sie mehr Fluch als Segen bedeutet. Sie hat die "Gabe" den
natürlichen wie auch unnatürlichen Tod bei ihren Mitmenschen zu erkennen. Somit
erkennt sie, ohne es wirklich zu wollen, dass ihr Gegenüber dem Tode geweiht
ist. Dass die sensible junge Frau nur schwer mit dieser Verantwortung umgehen
kann, versteht sich von selbst. Wer möchte schon jemanden kennenlernen, der
fröhlich und höflich auftritt, und ihn wenig später auf möglichst vorsichtige
Art und Weise vor dem Tod warnen? Was Meena verwirrt, ist, dass sie in der
Gegenwart Luciens nichts, aber auch wirklich gar nichts Außergewöhnliches
wahrnehmen kann.
Die weiteren Charaktere sind ebenfalls vielschichtig und
interessant gezeichnet. Jeder Figur kann der Leser die erzählte Geschichte
abnehmen, und da sich die Hauptpersonen weiterentwickeln und auch aus dem
Geschehen lernen, wirkt das Ganze sehr glaubwürdig und realistisch.
Die Gestaltung der Covers ist sehr ansprechend gelungen, auf
schwarzem Hintergrund sieht der Leser eine Frau, die ein Abendkleid trägt.
Dieses wirkt schon durch die Farben Schwarz und Blutrot sehr ansprechend. Den
Hintergrund verzieren ebenfalls schwarze, verschlungene Ranken, die durch
Spotlack hervorgehoben werden. Der Titel und der Name der Autorin sind farblich
hervorgehoben.
Fazit
Meg Cabot schafft es in "Eternity" die bekannten
Elemente der Romantic Fantasy neu zu mischen und es kommt eine sehr originelle
und unterhaltsame Story dabei heraus. Sie erfindet das Genre nicht komplett
neu, schafft es aber trotzdem dem Leser in Erinnerung zu bleiben.
Mit viel Humor und Sarkasmus, einer schönen Liebesgeschichte
mit einem überraschenden Ende und einer gehörigen Portion Spannung schafft es
die Autorin eine Geschichte zu entwickeln, die nicht nur Vampirfans begeistern
wird.
Ich habe diesen Roman verschlungen und hoffe sehr auf eine
Fortsetzung, das Ende spricht doch sehr dafür.
Autorin
Meg Cabot (* 1. Februar 1967 in Bloomington, Indiana;
eigentlich Meggin Cabot, Pseudonyme auch Jenny Carroll und Patricia Cabot) ist
eine US-amerikanische Autorin und Illustratorin.
Cabot arbeitete nach ihrem Philologiestudium zunächst als
Illustratorin, bevor sie unter dem Pseudonym Patricia Cabot einige historische
Frauen-Romane schrieb. Inzwischen hat Meg Cabot mehr als 40 Romane verfasst,
darunter die erfolgreiche Jugendbuch-Reihe "Plötzlich Prinzessin".
Die Bücher "Plötzlich Prinzessin" sowie "Power,
Prinzessin!" wurden beide vom Regisseur Garry Marshall unter den Titeln "Plötzlich
Prinzessin" und "Plötzlich Prinzessin 2" verfilmt. Meg Cabot
heiratete in einem kleinen Dorf in Italien und lebt mit ihrem Mann und ihren
zwei Katzen in New York City und Florida. (Quelle Wikipedia)
Broschiert: 512 Seiten
Originaltitel: Insatiable
ISBN-13: 978-3764503772
www.randomhouse.de/blanvalet
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