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Donnerstag, 5. August 2010

[Rezension] „Julia” von Anne Fortier


Die Eltern von Julia Jacobs sind bereits früh durch ungeklärte Unfälle verstorben und Julia und ihre Schwester Janice wachsen bei ihrer Tante Rose Jacobs auf.

Als Tante Rose plötzlich stirbt, erwartet Julia eine unangenehme Überraschung. Nach dem es die ganzen Jahre so ausgesehen hat, als wenn Tante Rose sie ihrer Schwester Janice vorgezogen hat, erbt nun Janice das ganze Vermögen und sie bekommt von dem Butler Umbero nur einen Brief und einen Schlüssel für ein Bankschließfach in Siena.

In dem Brief ihrer Tante Rose steht das ihre Mutter, kurz vor ihrem ungeklärten Tod, fast ein altes Familienrätsel gelöst hat und einem großen Schatz auf der Spur war. Ebenfalls erfährt sie dass ihr wahrer Name Giulietta Tolomei ist und die Geschichte ihrer Ahnen eng mit der von Shakespeares Romeo und Julia verbunden ist.

Um in die Fußstapfen ihrer Mutter zu treten und auch die letzten Geheimnisse und den sagenumwobenen Schatz zu finden mach Julia sich auf den Weg nach Siena um die Forschungen ihrer Mutter wieder aufzunehmen.

In dem Bankschießfach findet Julia bzw. Gulietta eine Schatulle die mit diversen Schriften und einigen Zeichnungen die Giuliettas Mutter angefertigt hat. In ihrem Zimmer schaut sie sich alles genau an und stellt fest das die Urgeschichte um Julia und Romeo in Siena stattgefunden hat. Sie lässt bei ihren Nachforschungen nicht locker und gerät in einen Strudel aus Geheimnissen, Verrat, Liebe und Abenteuer.

Kritik

Mir ihrem Debütroman „Julia“ hat Anne Fortier gekonnt verschiedene Genres bedient.  Erst einmal ist er natürlich Familien Roman, aber auch das historische Genre, eine wunderschöne Liebesgeschichte, Drama und Krimi sind hier vereint.

Der Sprachstil passt sich in der Vergangenheit und Gegenwart an. Ist er in der Vergangenheit poetisch blumig passt er sich in der Gegenwart an und wirkt zeitgemäß. Die Erlebnisse von Julia bzw. Giulietta, werden aus ihrer Perspektive erzählt, die der Giulietta aus dem 14. Jahrhundert aus der Perspektive eines Beobachters was trotz oder gerade wegen der unterschiedlichen Art ausgereift wirkt.

Mir ihren Stil zu erzählen schafft es die Autorin dass man glaubt sich direkt nach Siena zu befinden. Anne Fortier beschreibt die Umgebung so detailreich das man sich die Orte und Gebäude bildlich vorstellen kann und Lust bekommt, diese auch tatsächlich zu sehen.

Gerade in der Geschichte die in der heutigen Zeit spielt, baut die Autorin einen gelungenen Spannungsbogen auf, der sich beständig steigert. Bis zum Schluss ist man sich nie hundert Prozent sicher, wer auf wessen Seite steht. Man kann das Buch aufgrund des Verwirrspieles und des fließenden Schreibstiels der Autorin nur schwer aus der Hand legen.


Auch wenn der Part der Giulietta aus dem 14. Jahrhundert bekannt ist, wird dieser trotzdem interessant aufgebaut und für Leser, die Shakespeares Romeo und Julia nicht kennen wird diese romantische Geschichte näher gebracht. 

Die Protagonisten, aus Gegenwart sowie Vergangenheit, sind ausnahmslos greifbar, lebendig und detailreich konzipiert. Keinesfalls eindimensional bietet jeder Darsteller eine Fülle von Stärken und Schwächen die so lebensnah ausgearbeitet dass man sich mit den Personen durchaus identifizieren kann. Auch die Beziehung zwischen Julia bzw. Giulietta und Alessandro (Romeo oder Paris?) ist hervorragend ausgearbeitet und hält einen bis zum Schluss in Atem. 

In Ihrem Nachwort geht die Autorin noch auf die Ursprünge von Romeo und Julia ein, diese Geschichte hat ihre Anfänge wohl wirklich in Siena.

Fazit

Der Debütroman „Julia“ von Anne Fortier ist auf jeden Fall klar empfehlen, Leser der verschiedenen Genre kommen voll auf ihre kosten und ich denke auch die Männerwelt wird diesen Roman gerne lesen. Mit ihrem Stil hat die Autorin mich voll überzeugt und ich hoffe noch viel aus ihrer Feder lesen zu können.

 
Autorin

 
Anne Fortier wuchs in Dänemark auf, wo sie im Fach Ideengeschichte promovierte. Mit ihrem Mann, den sie in Oxford kennenlernte, ging sie nach Amerika. Sie war Co-Produzentin von Dokumentarfilmen und lehrte Philosophie und Europäische Geschichte an verschiedenen Universitäten. Sie fühlt sich auf beiden Seiten des Atlantiks zu Hause. Seit der Kindheit von Shakespeares Heldin fasziniert, forschte sie für ihren Roman in Sienas Archiven und Museen. (Verlagsinfo)

Buchinfos

Übersetzt von Moosmüller, Birgit

Verlag : 
ISBN : 
978-3-8105-0678-8
Einband : 
gebunden
Preisinfo : 
19,95 Eur
Seiten/Umfang : 
ca. 640 S. - 21,5 x 14,0 cm
Produktform : 
B: Einband - fest (Hardcover)
Erscheinungsdatum : 
3. Aufl. 16.04.2010


Nadine Warnke






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