Sophie Bachmann, eine 24jährige Fremdsprachenstudentin, lebt seid dem Tod ihres Verlobten Rafael (Rafe) Wagner in Paris. Dieser wurde, als er als Missionarsarzt in Kolumbien tätig war, von Guerilleros erschossen.
Eines Abends, als sie gerade ein Lokal besucht, fühlt sie sich von einem unheimlichen Mann beobachtet. Noch immer läuft sie durch Paris und erinnert sich schmerzlich an ihren geliebten Rafe. An einer Brücke über die sie die Seine überqueren muss, überlegt sie ihrem Leben, das ohne Rafe keinen Sinn zu haben scheint, ein Ende zu setzen. Sophie ist gerade über das Geländer der Brücke geklettert als sie auf einem Restaurantschiff meint Rafe zu erkennen. Verwirrt klettert sie wieder auf die Brücke zurück, um dem Schiff zu folgen. Da sie natürlich langsamer als das Restaurantschiff ist, misslingt ihr dieser Versuch, sie nimmt sich aber vor am nächsten Tag nach dem mysteriösen Mann zu suchen der ihren verstorbenen Verlobten so ähnlich sieht. Vorerst kehrt sie zurück in das von ihr gemietete Zimmer bei Madame Guimard.
Am nächsten Tag macht sich Sophie auf die Suche nach „Rafe“, und am Abend stellt sich der ersehnte Erfolg ein, leider erkennt „Rafe“ Sophie nicht. Kurzentschlossen folgt sie ihm und macht eine erschreckende Entdeckung, der ihr als so sanft und gütig bekannte Rafe bedroht und misshandelt einen anderen Mann. Starr vor Scheck und Unglauben
beobachtet Sophie die Szene, als sie plötzlich in eine Nische gezogen wird. Ein Mann - Jean Mèric der Rafe ebenfalls verfolgt, will sie schützen, damit sie nicht von Rafe gesehen wird.
Jean trifft sich am folgenden Tag mit Sophie um zu erfahren aus welchen Gründen sie die nähe dieses gefährlichen Mannes sucht. Nachdem sie ihm erklärt hat, dass es sich bei diesem um ihren Verlobten Rafe handeln muss, versucht er ihr zu erklären das Rafe wirklich tot ist, es sich bei dem Mann um einen gefallenen Engel handelt. Sophie glaubt Jean kein Wort, es muss sich bei Rafe`s Tod um einen Irrtum handeln. Sie glaubt dass Rafe eine Amnesie hat und daher nicht mehr er selbst ist. Voller Überzeugung trifft sie sich mit Rafe und legt ihre leisen Zweifel einfach ab.
Jean aber ist nicht gewillt Sophie blind in ihr Unglück laufen zu lassen und versucht weiter sie über Rafe aufzuklären...
Kritik
Sarah Lukas hat mit „Der Kuss des Engels“ einen mystischen Roman geschrieben der sich zwar im ersten drittel sehr träge entwickelt, sich aber dann rasch mit Spannung weiter bewegt. Sarah Lukas beschreibt die Stadt Paris sehr lebendig und plastisch so dass man das Gefühl bekommt sich mit ihrer Heldin Sophie direkt im Geschehen zu befinden. Die Kombination aus Romantik, Spannung und Mystik ist der Autorin gut gelungen und wirkt nicht übertrieben. Mit anscheinender Leichtigkeit und sehr viel Sensibilität versteht Sarah Lukas es, den Leser in die aufregende Welt der Mystik und Romantik versinken zu lassen.
Die Charaktere sind glaubwürdig und real konzipiert so dass man die Beweggründe und das Handeln der einzelnen Protagonisten nachempfinden kann. Die Verzweiflung von Sophie wird fast greifbar beschrieben und man leidet mit ihr mit. Ihre Anstrengungen, das verlorene Glück wieder zu finden sind realistisch und mit viel Gefühl beschrieben. Der gefallene Engel Rafael ist nicht nur böse, sondern wirkt manchmal sehr menschlich und eine Prise Mitgefühl wohnt auch noch in ihm. Jean Mèric der die Aufgabe hat Sophie vor den gefallenen Engeln und Dämonen zu schützen und sie über deren Wirken aufzuklären, ist äußerst sympathisch und erklärt auch dem Leser viel von den Eigenschaften und der Entstehung der Engel.
Geschrieben ist der Roman aus der Perspektive eines Beobachters, wobei sich dieser in erster Linie aus Sophie konzentriert. Im zweiten Handlungsstrang widmet sich dieser Jean, wobei dem Leser die Welt der Engel und Dämonen näher gebracht wird. Dieses Zusammenspiel war für den vorliegenden Roman perfekt, da man so auch die Hintergründe erläutert bekommt.
Fazit
Nach dem man das erste drittel von „Der Kuss des Engels“ von Sarah Lukas bewältigt hat, eröffnet sich einem eine mystisch spannende Welt die einen durch den lebendigen Erzählstil der Autorin gefangen nimmt. Auch hat „Der Kuss des Engels“ durchaus Potenzial für eine Fortsetzung, möchte man doch wissen wie es im schönen Paris mit Sophie und Jean weiter geht.
Mir hat der Roman abschließend, trotz der Startschwierigkeiten, sehr gut gefallen und ich kann ihn Lesern romantisch mystischer Literatur jederzeit empfehlen.
Autor
Sarah Lukas, geboren 1972, lebt gemeinsam mit ihrer Schwester, ihrem Neffen und ihrem Hund in Wiesbaden. Am liebsten verbringt sie ihren Urlaub in Frankreich und genießt dort das Savoir-vivre. Ihre Ideen sammelt Sarah Lukas während langer Bergwanderungen. Ihr erster Roman setzt sich mit der Frage auseinander, ob das Böse in der Welt Gottes Werk oder Teufels Beitrag ist.
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 410 Seiten
Verlag: Piper; Auflage: 1 (März 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492702058
ISBN-13: 978-3492702058
Größe: 22 x 14,6 x 3,8 cm
Nadine Warnke
1 Kommentar:
Ich habe das Buch auch gelesen und war nur etwas enttäuscht, dass die übersinnliche Komponente so kurz kommt. Ansonsten ist es ja sehr emotional.
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