Carl-Leopold von Eschersbach, seines Zeichens ein Dackelmix, landet aufgrund seiner zweifelhaften Herkunft im Tierheim. Seine Mutter hatte eine Affäre mir einem feschen Terrier und somit will der Besitzer der Dackelzucht Herkules schnell loswerden. Lange muss Carl-Leopold hier zum Glück nicht ausharren, kurze Zeit nach seiner Ankunft, kommt Carolin auf der Suche nach einem jungen Hund ins Tierheim und auf beiden Seiten ist es Liebe auf den ersten Blick. Schnell ist auch ein neuer Name gefunden. Carolin ist der Meinung Herkules ist exakt der Name der zu ihrem neuen Mitbewohner passt. Herkules ist von seinem neuen liebevollen Frauchen absolut begeistert und fühlt sich bei ihr schnell pudel wohl.
Nur einer trübt das gemeinsame Glück: Thomas, der Lebensgefährte von Carolin, ist nicht besonders begeistert von Herkules. Dies ist aber nicht das schlimmste, Thomas behandelt Carolin auch noch schlecht! Dies kann Herkules nun gar nicht leiden und zusammen mit seinem neuen Freund, Herrn Beck, dem fetten Kater der Nachbarin beschließt er Thomas loszuwerden. Herr Beck kennt die Menschen, schließlich war sein erstes Herrchen Anwalt und daher kommt er Thomas bald auf die Schliche, nicht nur das dieser Carolin schlecht behandelt, nein er betrügt Herkules Frauchen auch noch.
Schnell ist ein Plan gefasst und Herkules und Herrn Beck gelingt es Thomas loszuwerden. Aber damit fangen die Probleme erst so richtig an, Carolin ist tief unglücklich. So reift ein neuer Plan, Herkules und Herr Beck beschließen eine neue Liebe für Carolin zu finden…
Kritik
Mit „Dackelblick“ hat Frauke Scheunemann einen charmanten Roman aus der Sicht eines kleinen Dackels geschrieben. Gefühlvoll werden das Leben, die Liebe und eine tierische Freundschaft aus der Sicht des kleinen Herkules erzählt und menschliche Verhaltensweisen auch mal augenzwinkernd auf die Schippe genommen.
Der Stil der Autorin kann beim zuhören leicht gefolgt werden, mit einem leicht verständlichen Sprachstil wird eine humorvolle Geschichte erzählt. Die lockere Art wirkt sehr erfrischend in diesem Genre und besonders die Wahl der Perspektive ist mal etwas anderes. Ansprechend und sehr drollig werden auch die neuen Erlebnisse wie zum Beispiel das markieren eines Baumes des jungen Dackels Herkules beschrieben. Die Umgebung in der sich Herkules bewegt wird anschaulich beschrieben, schnell entsteht beim hören des Hörbuches die Umgebung in der sich Herkules sich bewegt vor dem inneren Auge.
Ein feiner Spannungsbogen zieht sich durch die komplette Geschichte, da wird sogar das Wechseln der CD zu lang. Schnell möchte man wissen was Herkules und Herr Beck als nächstes aushecken.
Die Perspektive ist hier erstklassig gewählt, Herkules erzählt seine Geschichte schwanzwedelnd aus seiner eigenen Sicht und humorvoll nimmt er so manches menschliche Verhalten, besonders auch das menschliche Paarungsverhalten auf die Schippe. Aber auch seine Zuneigung zu Carolin kommt deutlich zum Ausdruck, sein Frauchen liebt der kleine Dackelmischling in brünstig und ist bereit ihr zu ihrem Glück zu verhelfen. Hier fühlt er sich ausgesprochen verpflichtet, ist Carolins Männergeschmack seiner Meinung nach nicht der beste. So sieht er sich berufen, gemeinsam mit Beck den perfekten Partner für Carolin zu finden, aus Hundesicht darf dies auch gerne der Obdachlose Willi sein, dieser ist schließlich ziemlich nett. Verwirrend mag allerdings erscheinen das Herkules mit manchen recht gebräuchlichen Begriffen nichts anfangen kann, andere aber sehr wohl beherrscht. Die Umschreibungen eines Banküberfalls machen andersrum aber auch wieder einen großen Teil des Charmes aus.
Auch die weiteren Charaktere sind sehr liebenswert und ansprechend konzipiert. Nicht nur der Kater Herr Beck, seines Zeichens Menschenversteher, auch die menschlichen Zeitgenossen sind lebendig und vielseitig gezeichnet.
Sprecher
Heikko Deutschmann ließt „Dackelblick“ mit einer einzigartigen und souveränen Betonung, so dass der Hörer sich lebhaft vorstellen kann tatsächlich den Gedankengängen von Herkules zu folgen. Mit einem Schmunzeln in der Stimme werden die humorvollen Szenen getragen und trotzdem schafft es der Autor auch die traurigen Momente passend zu betonen und diese keinesfalls lächerlich wirken zu lassen.
Fazit
Das Hörbuch „Dackelblick“ von Frauke Scheunemann wird nicht nur Hundebesitzer begeistern, die hier von Heikko Deutschmann vorgetragene Geschichte ist humorvoll erzählt und viel zu schnell zu Ende.
Mit viel Gefühl, Humor und die Irrungen menschlicher Beziehungen punktet „Dackelblick“. Heikko Deutschmann unterstreicht mit seiner eindrucksvollen Betonung und seinem einzigartigen Timbre die amüsante und manchmal auch traurige Geschichte des kleinen Dackelmischlings.
Hier kann ich nur sagen: „Bitte mehr davon“ und dieser Wunsch wird sogar erfüllt. Am 21.03.2011 wird „Katzenjammer“ erscheinen, das Hörbuch wurde wieder von Heikko Deutschmann eingelesen und Dackeln Herkules wird uns hoffentlich zusammen mit Beck wieder in das seltsame Verhalten der Zweibeiner entführen.
Autorin
Frauke Scheunemann, geboren 1969 in Düsseldorf, ist promovierte Juristin. Sie absolvierte ein Volontariat beim NDR und arbeitete anschließend als Journalistin und Pressesprecherin. Seit 2002 ist sie freie Autorin und schreibt zusammen mit ihrer Schwester Wiebke Lorenz unter dem Pseudonym »Anne Hertz« sehr erfolgreich Romane.
Frauke Scheunemann ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in einem alten Pfarrhaus in Hamburg.
Sprecher
Heikko Deutschmann, der 1962 in Innsbruck geboren wurde, ist ein gefragter Schauspieler und Sprecher. Er studierte in der ersten Hälfte der 1980er Jahre Schauspiel an der Hochschule der Künste in Berlin, wo er von der Schaubühne engagiert wurde. Anschließend wurde das Hamburger Thalia Theater die berufliche Heimat von Heikko Deutschmann. 1995 folgte der Wechsel zum Fernsehen. Durch die Hauptrolle in der Serie Der Mond scheint auch für Untermieter wurde Heikko Deutschmann einem größeren Publikum bekannt. Nachdem er im Theater in Stücken von Shakespeare bis Brecht mitspielte, wirkte er als Schauspieler in vielen bekannten Fernsehfilmen und Fernsehreihen mit, etwa in der Verfilmung des Strittmatter-Romans Der Laden sowie mehreren Tatort-Folgen, um nur einige zu nennen. Außerdem machte sich Heikko Deutschmann einen Namen als versierter Sprecher von Hörbüchern. In zahlreichen Hörbüchern erklingt die Stimme von Heikko Deutschmann. U.a. vertonte er den Bestseller Limit von Frank Schätzing.
Audio CD
Verlag: Random House Audio (6. April 2010) Originalverlag: Page & Turner
Gekürzte Lesung, 3 Audio-CDs, Laufzeit: ca. 210 Minuten
ISBN-10: 9783837103991
ISBN-13: 978-3837103991
©Nadine Warnke
[Rezi] #2/2021 - Bis zum Mond und zurück
vor 2 Jahren
3 Kommentare:
Hallo!
Ich kenne nur das Buch und das hat mich sehr gut unterhalten.
Eine ansprechende Rezension hast du da verfasst. :)
Lg, Sabine
Hallo :)
Schau mal, ein Award für dich.
http://jackys-bookpassion.blogspot.com/2011/03/award-mein-dritter-blog-award-freu.html
Liebe Grüße,
Jacky :)
P.S.: Wirklich gute Rezensionen! ;)
Guggs du ;)
http://www.dinas-bücheruniversum.de/?p=1398
LG Dina
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