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Sonntag, 4. Juli 2010

[Rezension] Das Herz der Nacht Von Ulrike Schweikert (Lesung)

Das Herz der Nacht – Ulrike Schweikert

Inhalt:

Wien um 1840: Eines Nachts rettet der geheimnisvolle Graf András Petru Báthory die Fürstin Therese Kinski, deren Pferde durchgegangen sind. Die Fürstin hat ihren Retter nicht kommen sehen, doch dieser war urplötzlich an ihrer Seite.
Von dem düstern Grafen angezogen lädt die Fürstin Kinski Andràs ein, sie in den nächsten Tagen zu besuchen.

Schnell verfällt die Fürstin Kinski dem mysteriösen Mann, der in ihr lange vergessene Gefühle weckt und sich an ihrer Meinung interessiert zeigt. Auch Andràs genießt die Stunden mit der geistreichen Fürstin. Fürstin Kinski führt den Grafen in die Wiener Gesellschaft ein und auch dort wird er gerade zu von den Damen umschwärmt.

Graf Bàthory zeigt außerdem starkes Interesse das Spiel des Piano Forte zu erlernen, daher bringt die Fürstin ihn mit Caroline Wallberg zusammen die ihn im Piano Forte unterrichtet. Bald lernt der Graf auch die außergewöhnliche Tochter Caroline`s kennen, die blinde Sophie. Diese verlässt sich auf ihre übrigen Sinne und meint an dem Grafen den Tod und Verderben zu riechen.

Zeitgleich mit dem Erscheinen des Grafen geht in Wien ein Serienmörder um, der es auf junge Frauen abgesehen hat und diese blutleer, mit Biss und Schnittwunden am Hals zurücklässt.  Zudem tauchen Beweismittel auf die nur auf den düsteren Grafen hinweisen...

Kritik

Mit der Geschichte  „Das Herz der Nacht“ hat Ulrike Schweikert einen atmosphärisch dichten Roman verfasst der gekonnt Fantasy, Historie, Liebesgeschichte und Krimi vereint.

Die Protagonisten sind detailreich und sehr lebendig konzipiert man kann fast meinen diese Personen zu kennen.
Der düstere und sehr geheimnisvolle Graf Andràs, der sich deutlich aus der momentanen Vampirwelle abhebt da er die klassischen Merkmale eines Vampirs, wie z.B. das schlafen in einem Sarg, aufweist,  und trotzdem eine Herzlichkeit und einen Lebenshunger aufweist den man bei einem so alten Vampir kaum vernutet. Dieses macht ihn aber nur umso charismatischer. Ihm an die Seite gestellt, ist die scharfzüngige Fürstin Kinski die in einer lieblosen Ehe gefangen ist, es sich aber nicht nehmen lässt die Arroganz der damaligen Gesellschaft zu kritisieren und gerne durch waghalsige Wagenrennen schockiert.
Die beiden weiteren Hauptcharaktere Caroline und Sophie Wallberg können ebenfalls überzeugen. Caroline hat Talent im Spiel des Piano Forte und komponiert im Namen ihres Bruders eigene Stücke.  Ihre uneheliche Tochter Sophie ist blind zu Welt gekommen und hat daher ihre übrigen Sinne geschärft. Sie ist ein sehr ernsthaftes, reifes und kluges Mädchen das allerdings für ihr Alter von 7Jahren sehr nachdenklich wirkt.
Auch die Nebendarsteller sind gut ausgearbeitet und erklärt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Beobachters aus den unterschiedlichen Perspektiven der Charaktere. In lebendiger und bildreicher Sprache vermittelt Ulrike Schweikert das Leben im Wien der k.u.k.- Monarchie. Sie schafft es den Glanz und auch das Elend dieser Zeit lebendig werden zu lassen so das sich der Leser mittendrin im kaiserlichen Wien befindet. Auch die Sprache wurde dieser lebendigen Zeit angepasst und rundet den Roman so vollkommen  ab.
Zu Ende des Romans kommt es dann allerdings zu einem Zeitsprung von gut 2 Jahren der sich nicht so ganz nahtlos dem vorangegangenen Geschehen anpasst. Dieses verzeiht man jedoch bei dem spannenden und sehr gewaltigen Ende schnell.

Besonders hervorzuheben ist die gründliche Recherche rund um die Zeit des kaiserlichen Wiens und auch Hamburgs im 19. Jahrhundert. Dadurch hat Ulrike Schweikert ein authentisches und lebendiges Wien schaffen können. Auch die Hansestadt Hamburg und die Ereignisse dieser Zeit wurden anschaulich eingefangen.

Sprecher

Der Sprecher Lutz Riedel schafft es durch die Betonungen die Charaktere der Geschichte lebendig werden zu lassen. Jeder Charakter bekommt eine eigene Betonung die zu der jeweiligen Person perfekt passt und die besonderen Eigenschaften hervorhebt 
Auch die damaligen Zeiten kann der Sprecher dem Zuhörer durch sein einzigartiges Timbre sehr nahe bringen und man glaubt ihm diese Geschichte selbst erlebt zu haben.
Hier muss man sagen dass der Verlag die beste Besetzung für diesen Roman bekommen hat.

Fazit

„Das Herz der Nacht“ von Ulrike Schweikert, gelesen von Lutz Riedel konnte mich voll überzeugen. Der Stil und die Sprache der Autorin wurden von Lutz Riedel perfekt in Szene gesetzt, ich hätte ihm noch stundenlang weiter zuhören können.

Der Roman ist von solcher Lebendigkeit und reist einen förmlich mit in das 19. Jahrhundert das bildlich und tiefgründig beschrieben ist.

Das Hörbuch kann ich Lesern der Fantasy, genauso aber auch  Lesern historischer Romane empfehlen. Die Mischung der verschiedenen Genres ist der Autorin perfekt gelungen und der Sprecher tut sein übriges dazu.

Der hier besprochenen Titel bezieht sich auf die ungekürzte Version von „audible“.

Autorin

Ulrike Schweikert wurde am 28 November 1966 in Schwäbisch Hall geboren. Nachdem sie sechs Jahre lang als Wertpapierhändlerin gearbeitet hatte, studierte sie Geologie und Journalismus. Zu dieser Zeit entstanden erste Manuskripte. 2000 veröffentlichte sie ihren ersten Roman: Tochter des Salzsiedlers. Allerdings gelang ihr der Durchbruch erst mit ihrem zweiten Roman die Hexe und die Heilige, der es ihr ermöglichte, das Schreiben zu ihrem Beruf zu machen.

Sprecher

Der Schauspieler Lutz Riedel, geboren 1947, ist ein bekannter Synchron- und Hörbuchsprecher. Er ist die Stimme von Timothy Dalton, Richard Gere und Tom Wilkinson. Zudem begeistert er als "Jan Tenner" in der gleichnamigen Hörspielreihe.




Nadine Warnke





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