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Mittwoch, 17. Oktober 2012

{Rezension} Der Fluch der Totenleserin von Ariana Franklin



Außer sich vor Wut nimmt Adelia den Befehl Heinrichs II. entgegen, seine Tochter nach Sizilien zu begleiten. Die Reise ist lang und gefährlich. Doch mehr als Kriege und Pest beunruhigen Adelia die heimtückischen Morde, die in dem riesigen Tross passieren. Trachtet man der Prinzessin nach dem Leben? Weiß einer von dem geheimnisvollen, magischen Schwert, das die Prinzessin mit sich führt? Und warum versucht jemand, Adelia als die Mordverdächtige aussehen zu lassen?


Die gewitzte Pathologin spürt, wie eine unsichtbare Gefahr ihr immer näher kommt, doch sie kann den wahren Mörder nicht enttarnen. Als Adelia aufgrund ihrer Arbeit in Frankreich von einem Bischof als Ketzerin bezeichnet und zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wird, sieht sich ihr größter Feind in der Gefolgschaft der Prinzessin endlich am Ziel. Er wird sie leiden und sterben sehen ... (Verlagsinfo)


Kritik

"Der Fluch der Totenleserin" ist bereits der vierte Band um die Totenleserin Adelia Aguilar. Ariana Franklin schickt die erste Pathologin des Mittelalters diesmal auf eine gefahrvolle Reise nach Sizilien.

Wie schon in den Vorgängern der Serie um Adelia wird den Lesern in "Der Fluch der Totenleserin" ein spannender Mittelalterkrimi geboten. Die packende Handlung wird unterhaltsam in die historische Atmosphäre, eine gute Portion trockenen Humors und wichtige Themen wie Religion, Missgunst und Standesdünkel eingebettet. So entsteht ein atmosphärisch dichter Plot, der die Leser schon auf den ersten Seiten zu fesseln weiß. Besonders der Klerus wird von der Autorin wieder ordentlich auf die Schippe genommen, und so sorgt der trockene Humor für so manches Schmunzeln. Nebenhandlungen fügen sich perfekt ergänzend in den Plot ein.

Diesmal stehen allerdings nicht ungeklärte Todesfälle und somit Adelias Kunst im Vordergrund des Geschehens. Mordanschläge auf Mitreisende und Adelia selbst sorgen für atemberaubende Spannung. Schon auf den ersten Seiten baut die Autorin einen konstanten Spannungsbogen auf, der im Laufe der Geschichte immer wieder neue Höhepunkte findet. Adelias Abenteuer in Sizilien endet in sich abgeschlossen. Zwar wären Folgebände möglich gewesen, doch da die Autorin leider 2011 verstarb, endet die Serie um Englands erste Pathologin leider mit dem vierten Band.

Ihrem Erzählstil bleibt die Autorin weiterhin treu. Mit ihrem gefälligen und leicht verständlichen Stil macht es die Autorin ihren Lesern leicht, der komplexen Handlung zu folgen. Dabei bewerkstelligt es Ariana Franklin, trotz des Verzichts der zeitgemäßen Sprechweise, ein authentisches Bild der damaligen Zeit zu schaffen. Besonders für Einsteiger in das historische Genre ist die Serie um die Totenleserin, gerade wegen der gewählten Sprache, perfekt geeignet. Der saloppe Ton, der in Franklins Romanen vorherrscht, ist für Fans historischer Romane ungewohnt, die Autorin geht allerdings im Nachwort darauf ein und erklärt einleuchtend, warum sie moderne Sprache bevorzugt.

Wie schon gewohnt wird die Geschichte von einem neutralen Beobachter in der dritten Person erzählt. Allerdings wird dieser Erzählfluss durch die Gedanken des geheimnisvollen Mörders unterbrochen. Diese düsteren Gedanken und Rachepläne lassen die Leser schaudern.

Die Altbekannten sowie die neu hinzugekommenen Darsteller sind charismatisch und lebendig konzipiert. Besonders der irische Kapitän O'Donnell fällt bei den neuen Charakteren auf. Adelia, die ein für damalige Zeiten ungewöhnlich großes Selbstbewusstsein zur Schau trägt, zieht ihre Leser nach wie von in den Bann. Liebenswert und schlagfertig, stellt sie sich den Herausforderungen, die ihr Leben und ihr Wissen an sie stellen. Mit dabei sind auch wieder Mansur und Rowley, die beide eine große Rolle in Adelias Leben spielen.


Autorin

Ariana Franklin arbeitete als Journalistin, bevor sie die Schriftstellerei für sich entdeckte. Ihr erster Roman mit ihrer ungewöhnlichen Heldin Adelia erschien 2007 bei Droemer mit dem Titel "Die Totenleserin".

Ariana Franklin alias Diana Norman verstarb am 27. Januar 2011 in Hertfordshire.


Fazit

"Der Fluch der Totenleserin" bietet seinen Lesern ein atmosphärisch dichtes und atemberaubend spannendes Lesevergnügen. Ariana Franklin hat es meisterhaft verstanden, ihre Leser zu unterhalten. Ihre charismatische Heldin Adelia, ihr Vertrauter Mansur und der exzentrische Rowley begleiten uns in ein packendes Abenteuer, das durch einen wundervoll trockenen Humor aufgelockert wird.


Reiheninfo:
Band 01: "Die Totenleserin"
Band 02: "Die Teufelshaube"
Band 03: "Der König und die Totenleserin"
Band 04: "Der Fluch der Totenleserin"



Originaltitel: The Assassin's Prayer
Übersetzung: Werner Löcher-Lawrence
Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
ISBN-13: 978-3426199411
http://www.droemer-knaur.de


2 Kommentare:

Martina hat gesagt…

Oh...die Autorin ist verstorben? ich habe Band 1 und 2 verschlungen, Band 3 steht auf meinem SUB Regal....danke für die tolle Rezi! band 4 muss her...=)
LG
Martina

jucele`s World hat gesagt…

Ja leider, war auch ziemlich entsetzt!

LG
Nadine

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