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Mittwoch, 20. Juli 2011

[Rezension] Liebe ist unheilbar (Die Poison Diaries 1) von Maryrose Wood

"Was zu heilen vermag, das kann auch töten ..."

England um 1800. Die 16-jährige Jessamine Luxton lebt abgeschieden mit ihrem Vater Thomas in einer alten und einsam gelegenen Kapelle in der Herzogschaft Northumberland nahe Alnwick Castle.

Jessamines Vater interessiert sich seit dem Tod seiner Frau stark für Pflanzen und deren Heilmöglichkeiten. Aber Thomas baut nicht nur altbekannte Heilpflanzen an. In der sicheren Überzeugung, dass auch Gifte in der richtigen Dosierung durchaus heilen können, hat er einen geheimen, gut gesicherten Giftgarten angelegt. Jessamine ist der Zutritt zu dem geheimen Garten streng untersagt, da Thomas seine Tochter vor den Gefahren seines tödlichen Giftgartens schützen möchte. Zudem hält er Jessamine für zu kindlich, um mit diesen Gefahren umgehen zu können.

Oft lässt Thomas seine Tochter lange alleine, um mit seinem Können und Wissen anderen Menschen zu helfen. Jessamine ist daher oft einsam und hat nur die Pflanzen, um die sie sich kümmern kann. Dies ändert sich, als der junge Weed in das Leben von Thomas und Jessamine tritt. Weed scheint noch mehr Wissen über die Kraft der verschiedenen Pflanzen zu haben als Thomas selbst und so ist Thomas sehr fasziniert von dem jungen Mann.

Aber nicht nur Thomas ist von Weed fasziniert, seine Tochter verliebt sich schnell in den jungen Mann mit den geheimnisvoll absinthgrünen Augen. Doch kaum kommen sich die beiden näher, wird Jessamine sterbenskrank. Wird Weed ihre Rettung oder ihr Verderben sein?


Kritik

"Die Poison Diaries - Liebe ist unheilbar" ist der düstere Auftakt zu einer Trilogie, die Maryrose Wood nach einer Idee von Jane Northumberland verfasst hat.

Maryrose Wood bedient sich einem gehobenen, manchmal schon fast poetischen Schreibstil, der hervorragend in die Zeit um 1800 passt. Dieser Stil dürfte für die jugendliche Zielgruppe etwas ganz Neues sein, durch prägnante Sätze ist dem anspruchsvollen Stil dennoch leicht zu folgen. Authentisch und düster werden die zuweilen finster anmutend Orte der Handlung beschrieben und üben so einen ganz eigenen Reiz aus. Viel Raum wird hier vor allem der Welt der Pflanzen gegeben, vor allem der, wie der Titel schon sagt, der Giftpflanzen.

Ein fein gesponnener Spannungsbogen zieht sich gleichmäßig durch die Geschichte. Ohne besondere Höhen, schafft es die Autorin die Leser an die Geschichte zu fesseln. Das Ende wirkt abgeschlossen, wenn auch genug Fragen offenbleiben, um die weiteren Teile der Trilogie mit Interesse zu erwarten. Auch das hier kein typisches "Happy End" geboten wird, steigert die Neugier auf die weiteren Teile der Trilogie.

Aus dem Betrachtungswinkel von Jessamine wird uns Lesern Jessamines Geschichte im Stil eines Tagebuches erzählt. Dabei drückt Jessamine sich sehr pflanzlich aus, um ihre Gefühlswelt deutlich zu machen. Dies passt hervorragend zu diesem Charakter, schließlich kennt sie die Welt der Pflanzen deutlich besser als die der Menschen, ist ihr Vater doch ihr einziger menschlicher Kontakt. Die Wahl dieser Perspektive und die Art zu erzählen bringt dem Leser die Gefühlswelt der jungen Protagonistin sehr nahe. Erst als Jessamine sterbenskrank wird und nicht mehr in der Lage ist ihre Geschichte zu erzählen, wechselt die Perspektive und Weed erzählt nun aus seinem Blickwinkel die Ereignisse weiter.

Sehr glaubwürdig und in ihre Zeit passend werden die einzelnen Protagonisten gezeichnet. Am stärksten bleiben dabei die stille Jessamine und der geheimnisvolle Weed in Erinnerung. Die beiden Hauptdarsteller sind sympathisch und liebenswürdig konzipiert. Beide passen in ihrem Wesen geradezu perfekt in die Welt, in die sie gehören. Undurchsichtig ist von Anfang an Jessamines Vater, Thomas. Oft lässt er seine junge Tochter alleine, traut ihr dabei aber fast nichts zu.

Die Gestaltung des Covers passt perfekt zum Inhalt. In dunklen Grüntönen gehalten, sind ein düster anmutender Wald sowie ein junges Mädchen zu sehen. Goldene Ranken sowie der in Gold gehaltene und durch Spotlack in Szene gesetzte Titel wirken dabei besonders edel.


Fazit

Maryrose Woods Roman "Die Poison Diaries - Liebe ist unheilbar" fällt schon aufgrund des ungewöhnlichen Erzählstils aus der Reihe. Die Mischung aus der geheimnisvollen Welt der Pflanzen, einer zarten Romanze und einer tödlichen Gefahr ist der Autorin hervorragend gelungen und macht Lust auf mehr.

Auch wenn der Plot und das gewählte Ende gewöhnungsbedürftig sind, eine Chance sollte der Leser dieser außergewöhnlichen Geschichte geben und sich in die geheimnisvollen und düsteren (Gift)Gärten entführen lassen.


Autorin

Maryrose Wood wuchs auf Long Island auf. Sie arbeitete viele Jahre am Theater, ehe sie ihren ersten Roman schrieb. "Die Poison Diaries - Liebe ist unheilbar" ist das erste Buch, das auf Deutsch erscheint. Maryrose Wood lebt mit ihren zwei Kindern, zwei Katzen und einem kleinen Hund in New York.


Hardcover mit Schutzumschlag: 272 Seiten
Aus dem Englischen von Alexandra Ernst
ISBN 978-3-8414-2124-1


Die Poison Diaries:

Band 1: "Liebe ist unheilbar"
Band 2: "Nightshade" 01.09.2011 (noch ohne dt. Titel)
Band 3: - geplant - 







2 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo du :)

Ich war ganz neugierig, wie jemand anderem das Buch gefallen hat und hab mich gleich auf deine Rezi gestürzt. Du hast wirklich einen tollen Stil zu schreiben. Tolle Rezension! :)
Ich kann dir da nur in jedem Punkt zustimmen. Wirklich ein schönes Buch.

Liebe Grüße,
Jacky

Maria hat gesagt…

Mir hat es sehr gut gefallen, eben WEIL es mal etwas anderes ist und sich von den typischen Jugend-Fantasy-Schmökern unterscheidet. Die Sprache fand ich auch sehr schön :) Bin auf jeden Fall gespannt auf die Folgeteile.... Liebste Grüße

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